Die Corona-Pandemie hat derzeit die Welt im Griff. So wie nahezu alle Bereiche des öffentlichen Lebens beinträchtigt sind, hat auch die Feuerwehr ihre besonderen Herausforderungen mit Corona. Die wichtigste Botschaft: "Wir sind weiterhin Tag und Nacht für die Bürger einsatzbereit!"
Als die Infektionswelle zu Beginn des Jahres in Deutschland Fahrt aufnahm, war oberstes Ziel, die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren zu erhalten. Die Führungskräfte waren gefordert, in schnellster Zeit Einsatz- und Notfall-Konzepte zu erarbeiten. Dies diente einerseits zum Schutz der ehrenamtlichen Einsatzkräfte selbst, aber andererseits auch dem Schutz der Bevölkerung durch die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr.
Alle Ausbildungen, Lehrgänge und Feuerwehrübungen wurden abgesagt und eine Gruppeneinteilung erarbeitet, um die Zahl der Kontakte untereinander möglichst gering zu halten. Auch wurde die Besatzung an Feuerwehrleuten pro Fahrzeug auf ein Minimum reduziert. Die Maßnahme, die nach außen hin wohl am meisten auffiel, war die Maskenpflicht im Feuerwehrdienst. Diese wurde eingeführt, damit sich die Feuerwehrleute nicht gegenseitig anstecken, aber auch um vor Ansteckungen mit z.B. Unfallopfern geschützt zu sein.
Das Vereinsleben kam mit Beginn der Pandemie komplett zum Erliegen. Die für März geplante Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen wurde abgesagt, da eine Versammlung aller Einsatzkräfte nicht möglich war. Die Neuwahl der Kommandanten wurde drei Monate später vom Markt Ergolding unter besonderen Auflagen im Bürgersaal durchgeführt.
Gesellschaftliche Ereignisse im Vereinsjahr wie das Maibaumaufstellen, Vatertagsfeier oder Sonnwendfeier wurden ersatzlos gestrichen. Kameradschaftsabende im Feuerwehrhaus sind ebenfalls nicht mehr möglich, genauso wie das gemütliche Beisammensein nach den Übungen. Wehmütig diskutierte man auch über die Absage des Dorffestes im September - es blieb aber keine Alternative, um die Veranstaltung sicher durchführen zu können.
Wenigstens können seit Juli wieder in Kleingruppen Feuerwehrübungen stattfinden, damit die Handhabung der vielfältigen Geräte geübt werden kann und so im Einsatzfall schnell von der Hand geht. Hier wiederholen die Feuerwehrleute die Basics - Großübungen mit mehreren Feuerwehren wie in der Brandschutzwoche im September üblich wird es aller Voraussicht nach in diesem Jahr nicht geben. Auch für die Übungen gibt es besondere Auflagen wie Handdesinfektion, Maskenpflicht und Abstand halten. Diese Übungen werden kurzfristig organisiert, um so auf Lageänderungen flexibel reagieren zu können.
Der Lockdown spiegelte sich auch in den Einsatzzahlen wider - in der Phase der Kontaktbeschränkung ging das Einsatzaufkommen auf ein Minimum zurück. Nach dieser Zeit stiegen die Zahlen wieder an. In Zeiten des Katastrophenfalles führte die Feuerwehr Piflas mit ihrem Transportlastwagen (Gerätewagen Logistik 2) mehrere Transportfahrten durch, um z.B. Desinfektionsmittel und medizinische Ausrüstung an Einrichtungen im Landkreis zu verteilen.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Feuerwehrleute seit Beginn der Pandemie für den Einsatz- und Übungsdienst Wege gefunden haben, damit man diese sicher durchführen kann und die Einsatzbereitschaft somit sichergestellt ist. Das Fehlen des gesellschaftlichen Anteils wiegt aber schwer und ist mit einer Verlagerung in die sozialen Medien nicht aufzufangen.