Ein Feuerwehrmann aus Piflas nahm am Lehrgang "Verhalten im Brandfall" an der Feuerwehrschule Würzburg teil.
Zusammen mit 7 weiteren Kameraden aus dem Landkreis Landshut sowie 8 Kameraden aus dem Landkreis Regen wurde das zweitägige Seminar in der FLÜA Würzburg absolviert. Das sogenannte "Brandhaus" ist eine in Bayern einzigartige Trainingsanlage für Freiwillige Feuerwehren und wie ein Wohnhaus aufgebaut. Die einzelnen Räume können verraucht und an verschiedenen Stellen im Haus computergesteuert Gasflammen entzündet werden. Sinn und Zweck des Trainings war es, Löschpraxis im Innenangriff zwar unter reellen Bedingungen aber doch in einer ungefährlichen Umgebung üben zu können.
Nach der Begrüßung und der notwendigen Sicherheitsunterweisung durch den Lehrgangsleiter startete das Seminar unter dem Motto "fit for firefighting" mit einer Gewöhnungsübung in einem Brandraum. Dabei waren die Teilnehmer nur teilweise mit ihrer Schutzkleidung angezogen, um die Hitzeentwicklung in einem Raum mit Feuer direkt spüren zu können. Richtig heiß wurde es für die Teilnehmer aber erst, als versucht wurde, das Feuer zu löschen: Durch das Einbringen des Löschwassers drückte eine große Hitzewelle mit dem Wasserdampf von der Decke herab, so dass es die Lehrgangsteilnehmer in dem Raum ohne weitere Schutzkleidung nicht mehr aushalten konnten. Die Lehrkräfte zeigten durch diese Übung die negative Begleiterscheinung des Löschwassers, die sich vor allem auf die eventuell zu rettenden Personen auswirkt. Weiterhin wurde hier vielen Teilnehmern klar, welche Leistung die moderne Schutzkleidung vollbringt.
Insgesamt wurden vier verschiedenen Übungen durchlaufen, die sich vom einfachen Löschen eines Brandes bin hin zur Rettung von mehreren Personen aus brennenden Wohnungen steigerten. Die Herausforderung bestand dabei, dass die Übungen in voller Schutzausrüstung inklusive Atemschutzgerät, also fast ca. 20 kg zusätzlichen Ballast durchgeführt wurden. Die unbekannten Räumlichkeiten, die Verrauchung, die einem die eigene Hand vor den Augen nicht mehr erkennen ließ, die Hitzeentwicklung, das echte Feuer und die eingespielten Geräusche versetzten die Übungsteilnehmer in eine realistische Stresssituation.
Die Ausbilder überließen es nach dem Einsatzauftrag jedem Zweiertrupp, die gestellten Aufgaben in Eigenregie unter Berücksichtung der eigenen Sicherheit zu lösen. Bei jedem Vorgehen in die Brandräume wurden die Trupps dabei von den Ausbildern begleitet und im Anschluss in einem Feedbackgespräch Hinweise gegeben, wie man das eigene Tun verbessern kann. Oftmals halfen dabei kleine Tricks der erfahrenen Kollegen der Feuerwehrschule, um sich die Arbeit bei der Brandbekämpfung zu erleichtern oder seine eigene Sicherheit zu steigern.
Der Schulleiter sprach bei der Verabschiedung der Teilnehmer darüber, dass es unbedingt notwendig sei, die Feuerwehrleute in der Praxis zu schulen. Diese Art der Simulation, wie sie im Würzburger Brandhaus möglich ist, kann in einer normalen Feuerwehrübung nicht dargestellt werden. Für die eigene Sicherheit im Einsatz, zur schnellen Rettung von Personen und zur effektiven Brandbekämpfung ist aber die Praxis wichtig, denn: "Feuerwehr kann man nicht an der Tafel erklären".
Obwohl dies für die meisten Teilnehmer vermutlich der körperlich anstrengenste Lehrgang an der Feuerwehrschule war, äußerten sich die Feuerwehrmänner sehr positiv über den Lehrgang. Jeder konnte viele nützliche Impulse für das Verhalten in einer solchen Extremsituation mit nach Hause nehmen.
Bilder mit freundlicher Unterstützung der Feuerwehr Altnussberg / Landkreis Regen, Niederbayern.


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