Pressebericht der Feuerwehr Landshut
Datum: 21.12.2016 Zeit: 07:08 Uhr
In einem Landshuter Gewerbebetrieb kam es am Mittwochmorgen in einem Lagerraum zu einem Unfall mit chemischen Stoffen. Da die genaue Lage an der Unglücksstelle zunächst unbekannt und auch von außen nicht einsehbar war, wurde zuerst eine weiträumige Absperrung eingerichtet. Auch das Firmengebäude selbst wurde evakuiert.
Der durch die Feuerwehr an der Unfallstelle vorgefundene Vorfall kann vereinfacht wie folgt beschrieben werden:
Durch eine Öffnung an einem Übergangsstück eines Lagerbehälters konnten sich ein säurehaltiges Bleichmittel und ein Waschmittel vermischen. Dadurch fand eine exotherme Reaktion statt und es wurden geringe Mengen an Wasserstoff und Sauerstoff freigesetzt. Die Konzentration des Wasserstoffs war gering und verflüchtigte sich schnell, so dass zu keiner Zeit eine erhöhte Explosionsgefahr bestand. Auch eine Gefährdung für die Umwelt konnte schnell ausgeschlossen werden, da sich der kontaminierte und vom Gefahrstoffaustritt betroffene Bereich ausschließlich auf den Lagerraum beschränkte.
Einsatzkräfte der Feuerwehr gingen unter schwerem Atemschutz und mit speziellen Chemikalienschutzanzügen in den Lagerraum vor und konnten dort das Behältnis mit dem austretenden Stoff abschließen. Parallel wurde der betroffene Bereich und die anderen dort lagernden Behältnisse mit einer Wärmebildkamera auf Hitzeentwicklung und weitere chemische Reaktionen geprüft, dabei konnten keine besonderen Feststellungen gemacht werden. Die Träger der Chemikalienschutzanzüge wurden nach dem Einsatz und vor dem Ablegen der Anzüge in einer speziellen Dekontaminationsanlage dekontaminiert und gewaschen. Die ausgetretenen Flüssigkeiten wurden anschließend noch mit Spezialsaugern aufgenommen. Gegen 12:10 konnte die Feuerwehr schließlich ihren EInsatz beenden.
Soweit der Feuerwehr mitgeteilt wurde, kamen bei dem Unfall sechs Mitarbeiter des Betriebes mit dem Stoff in Kontakt, mussten jedoch nach einer Sichtung durch den Rettungsdienst glücklicherweise nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Die Feuerwehren aus Landshut (Löschzüge Stadt, Achdorf, Hofberg, Siedlung und die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung) und Piflas waren mit rund 80 Einsatzkräften vor Ort. Dazu mehrere Einheiten der Rettungsdienste (Notärzte, Rettungswägen, Schnelleinsatzgruppe Gefahrgut, Schnelleinsatzgruppe Betreuung, Sanitätseinsatzleitung) mit etwa 35 Personen. Der Einsatz wurde von Stadtbrandrat Gerhard Nemela und Stadtbrandinspektor Martin Dax geleitet. Während der Erstphase des Einsatzes wurden zur Aufstellung der Rettungskräfte die Ottostraße und de Hofmark-Aich-Straße komplett gesperrt. Die Feuerwehr bedankt sich an dieser Stelle vor allem bei den Rettungsdiensten für die schnelle Versorgung mit heißen Getränken und Verpflegung.
Für den Bürger im Einsatz:
Feuerwehr Piflas mit Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25), Löschgruppenfahrzeug (LF 8/6) und Rüstwagen (RW 1)
Weitere Kräfte: Feuerwehr Landshut