Feuerwehren und Rettungsdienste übten in Piflas den Ernstfall
Den Zuschauern bot sich am Abend des 05. Mai 2010 ein erschreckend realistisches Bild: Ein mit Gefahrgut beladener LKW fuhr auf der B299 auf mehrere vor einer Ampel wartende PKW´s auf. Ein PKW wurde dabei über die Böschung geschleudert und blieb auf der Anlieferzone des Real-Marktes liegen. Die Fahrerin wurde dabei schwer verletzt und war in ihrem PKW eingeklemmt. Der LKW fuhr ebenfalls über die Böschung auf das Real-Markt-Gelände. Dabei schlugen einige Gebinde Leck und ätzende Flüssigkeit trat aus. Zwei Personen kamen mit austretendem Gefahrgut in Berührung und lagen bewusstlos neben dem LKW.
Dies war die Ausgangssituation einer Gemeinschaftsübung der Feuerwehren des Löschzugs Achdorf, Piflas und dem Roten Kreuz Landshut. Ziel war es, die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Einheiten und Organisationen sowie die Einsatztaktik im Gefahrguteinsatz zu üben. Die Alarmierung sowie die
Übungsbegleitung übernahm die ILS Landshut (Integrierte Leitstelle).
Die Feuerwehr Piflas erkundete die Einsatzstelle und sperrte weiträumig das Gelände ab. Atemschutzträger erkundeten die Lage und stellten die Ladungspapiere sicher. Von der ILS wurden darauhin auch alle wichtigen Informationen zum Gefahrstoff abgefragt.
Die FF Piflas rettete die verletzten Personen. Hierzu wurden Atemschutzgerät und zusätzliche Säureschutzausrüstung angelegt. Die verletzte Person im PKW wurde mit Hilfe von schwerem Rettungsgerät (Spreizer) befreit. Die Übungsstelle wurde großräumig ausgeleuchtet. Eine Notdekontaminiation der zwei verletzten Personen wurde durchgeführt. Ebenfalls wurde die Löschwasserversorgung und der Brandschutz sichergestellt.
Der Löschzug Achdorf als Spezialeinheit für Gefahrgut dichtete das Leck ab und barg die gefährliche Ladung aus dem Unfallfahrzeug. Ebenso wurde die Dekontamination der eigenen Kräfte durchgeführt. Die Sondergruppe des Roten Kreuzes sorgte für die Dekontamination und medizinische Betreuung der Verletzten. Als Beobachter der Übung waren Stadtbrandrat Erich Gahr, der Kreisbrandrat Thomas Loibl, die Führung des LZ Achdorf und der stellvertr. BezirksbereitschaftsLeiter des BRK Volker Arndorfer anwesend.
Besonders herausfordernd war für die über 80 Einsatzkräfte, dass alle Tätigkeiten im Gefahrenbereich nur mit besonderen Schutzausrüstungen möglich waren (u.a. Pressluftatmer, Chemikalienschutzanzüge).
Bei der Übungsbesprechung bedankten sich die Führungskräfte bei allen Teilnehmern. KBR Loibl und SBR Gahr betonten dabei die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Organisationen. "Alle Einsätze sind verschieden. Nur gemeinsam sind wir stark und können die Herausforderungen meistern", so KBR Thomas Loibl.
Der Kommandant der Feuerwehr Piflas, Hubert Krimmel, sprach den Firmen Real und Rosenmühle für die Unterstützung bei Vorbereitung und Durchführung der Übung großen Dank aus. Die anschließende Brotzeit, gestiftet vom Real Markt, rundete diese gelungene Übung ab.


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